Ich lasse mir die Lust am Vernetzen nicht nehmen!

Die Enthüllungen darüber, in welchem Ausmaß unser Netz ausspioniert wird, hat mich sehr verstört. Doch Totstellen ist keine Lösung. Gerade der Vernetzung verdanke ich Informationen, Aufklärung und Denkanstöße für meine Meinungsbildung und eigene Konsequenzen. Ich schätze die Onlinekultur des Austauschs und des Teilens auch im persönlichen Bereich. Aber ich werde sicherlich stärker als bisher darüber nachdenken, ob und wo ich private Informationen über anzapfbare Leitungen freigebe.

Mit Brief und Siegel

Ich bin aktuell etwas dankbar über die Gnade der frühen Geburt, die mir das Internet erst spät beschert hat. Zum einen hat sich der überwiegende Teil meines Lebens samt jugendlichem Leichtsinn noch offline abgespielt. Zum anderen hat mich technische Überforderung bei aller Neugier mit Zurückhaltung gewappnet.

Inzwischen bin ich keine digitale Null mehr. Das war gewollt. Dass aber Dritte meine Privatsphäre und meine vermeintliche Eigenverantwortung nach Belieben aushebeln, war mir in diesem Umfang bisher nicht bewusst. Das umfassend mögliche Tracking meiner Datenspuren und ihre Aggregation führen meine Selbstbestimmung ad absurdum. Ich weiß nicht, wer was wann und warum mit meinen Daten macht. Ich bin wütend.


Nur was tue ich jetzt? Einerseits bin ich nicht bereit, meine Vernetzung im Internet einem Klima der Angst zu opfern. Andererseits sehe ich mich aktuell zu Konsequenzen gezwungen, wenn sich der Schutz meiner Persönlichkeitsrechte auf die Wahl zwischen online und offline beschränkt. Weiterlesen