e-Marketingday Rheinland: Ein Tag wider die Angst vor dem Neuland.

Ich wüsste ja nur zu gern, ob die frische Brise beim e-marketingday der IHK-Initiative Rheinland den einen oder anderen Anzugträger mit angegrauten Schläfen aus den Socken gehauen und auf die Schiene in Richtung Neuland gesetzt hat. „Lernen Sie dazu“, rief Bert Wirtz, Präsident der IHK Aachen, den rund 500 Teilnehmern zu. Und der Journalist Richard Gutjahr warnte in seinem Impulsvortrag gleich mehrmals: „Wir leben in einer Zeit, in der es tödlich ist stehenzubleiben.“ Ich für meinen Teil habe vor noch lange zu leben.

Eurogress Aachen

Internet aus Fleisch und Blut
Barcamps, die re:publica und Tagungen wie dieser e-marketingday sind für neugierige Mitglieder der Generation 50plus wie mich geradezu ein Jungbrunnen. Bei solchen Veranstaltungen wird das Internet zu Fleisch und Blut in Menschen, die uns mitnehmen, fachlich begleiten und persönlich ansprechbar sind. In Aachen gaben eine Vielzahl von Fachforen nützliche Impulse und praktischen Anschauungsunterricht – von Themen aus der Marketingwelt über Social-Media-Strategien bis hin zu mobilen Trends und Anregungen für visuelle Kommunikation. Weiterlesen

Silvernerd: „Das hat so etwas Experimentierfreudiges und Jugendliches.“

Silvernerd. Ich kenne bislang fast niemanden, der sich auch so nennt. Aber Sabine Kern ist einer von ihnen. Sie arbeitet als Online-Redakteurin beim Westdeutschen Rundfunk, ist ü50 wie ich und auf vielen Kanälen im Netz auch privat präsent. In ihrer Bio auf Twitter hat sie angegeben, dass sie ein „Silver Nerd“ ist. Warum? Und worin sieht sie den Unterschied zu den Silversurfern? Diese Fragen hat Sabine Kern mir hier beantwortet.

Was verstehst Du unter Silversurfern? Sabine  Kern

Sabine Kern: Den Begriff „Silver Surfer“ benutzen wir beim WDR durchaus anerkennend und meinen damit Menschen, die jenseits der 50 sind, Internetneulinge, aber sich mithilfe von Kindern und/oder Enkeln ein wenig Internet-Grundwissen erarbeitet haben und das Internet so benutzen, wie sie früher ein Lexikon, die Zeitung oder die Briefpost auch schon immer benutzt haben: nämlich zum Nachschlagen, Nachlesen und zum Austausch von Nachrichten und Fotos mit eventuell weiter entfernt lebenden Verwandten. Also die Benutzung von Wikipedia, Google, evtl. Facebook, Seiten, auf denen man Fotos hochlädt, so etwas. Im engeren Sinne meinen wir damit Zuschauer, die unsere Sendungen sehen und auf unseren Internetseiten die Infos noch einmal nachlesen wollen.

Was bedeutet für Dich der Begriff Silvernerd? 

Sabine Kern: Ein Silvernerd ist (für mich) jemand, dessen Interesse am Internet weit über das eben Gesagte hinausgeht. Das ist jemand, der neugierig ist, der sich für die vielen Möglichkeiten, die das Internet bietet, nicht nur interessiert, sondern sie auch a) aktiv ausprobiert, b) sich weiterbildet (zum Beispiel mit HTML beschäftigt) und c) dadurch neue Erkenntnisse gewinnt, oder sogar neue Hobbys oder Bekannte findet.

Kurz gesagt: für den Silver Surfer ist der Umgang mit dem Internet die Fortsetzung seines gewohnten Lebens mit anderen Mitteln. Für den Silvernerd können sich unter Umständen völlig neue Welten auftun. Weiterlesen

„Silvernerds sind für unsere Netzkultur ganz wichtig.“

Silvernerd. Der Begriff muss sich noch einbürgern. Aber wenn ihn schon ausgebuffte Onliner für experimentierfreudige Senioren benutzen, ist mir um die Zukunft der Generation 50plus im Netz nicht bange. Silversurfer war gestern. Silvernerds machen die Internettapete bunter. Sie wollen das Netz nicht den Digital Natives allein überlassen, sondern mitgestalten. „Mehr Silvernerds für unsere Gesellschaft“, wünscht sich Michael Praetorius. „Wir brauchen Silver-Nerds, nicht nur Silver-Surfer, die sind ganz wichtig“, sagte er kürzlich in einem Interview für das Buchmesse BlogWarum? Meine Fragen beantwortet er in diesem Blog.

Was ist ein Silvernerd?

MichaelPraetorius

Michael Praetorius

Michael Praetorius: „Silvernerds sind die Steigerung der Silversurfer. Ich finde den Begriff Silvernerd nicht abwertend. Im Gegensatz zu den Silversurfern sind Silvernerds keine grauhaarigen älteren Internetnutzer, die angefixt von ihren Kindern und Enkelkindern nun auch Facebook entdecken oder schon seit Jahren bei eBay einkaufen oder wissen, was die zwei Häkchen bei Whatsapp auf dem Smartphone bedeuten.

 

Silvernerds befassen sich viel tiefer mit der Materie von technischen Geräten, neuen vernetzten Internetplattformen und vor allem mit einer digitalen Kultur und den damit verbundenen Lebensräumen. Genau wie jüngere Nerds werden sie damit aber von gleichaltrigen Freunden und Kollegen kaum verstanden – sie sind eben Nerds. Sie lachen über dieselben Internetwitze wie jüngere Nerds, sie kennen Grumpy Cat und dutzende Tumblr mit Animated Gifs, sie lesen die Blogs von Johnny Häusler, Sascha Lobo, Mashable und Netzwertig und werden über allem selbst aktiv.

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Silvernerds sind die Generation nach den Silversurfern.

Silvernerd. So habe ich dieses Blog getauft. Der Begriff ist noch erklärungsbedürftig. Ich verstehe darunter eine in Ehren ergraute Generation, die keine Angst vor dem Neuland Internet hat. Eine Generation, die nicht nur silversurfend als Besucher im Netz unterwegs ist, sondern als Siedler den virtuellen Raum mitgestalten will.

Silvernerds wollen an der Gestaltung des virtuellen Raums mitstricken.

Silvernerds wollen an der Gestaltung des virtuellen Raums mitstricken.

Silversurfer empfand ich früher als Begriff für ältere Einsteiger im Netz als eine durchaus charmante Bezeichnung. Bis ich gemerkt habe, dass ü50er damit unterschwellig als Internetdoofis belächelt werden. Sie sind online, aber was tun sie da? Bevorzugt Suchmaschinen nutzen, E-Mails senden und empfangen, zielgerichtet Angebote und Informationen suchen, vielleicht noch Onlinebanking und Reisebuchung. Das Internet als ein Kultur- und Lebensraum ist für sie eher noch Neuland.

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Silvernerds wollen Neuland erobern
Silvernerds sind Leute, die sich dieses Neuland erobern wollen, seine großartigen Möglichkeiten der Vernetzung nutzen und selbst ein Teil dieses Kultur- und Lebensraums werden wollen. Sie bloggen und twittern, machen Videos und einen eigenen Tumblr, sie gehen auf die re:publica, schreiben E-Books und halten irgendwann ihre erste Session auf einem Barcamp. Der Begriff Silversurfer reicht mir dafür nicht aus.

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