Erziehung 2.0 braucht auch Netzkompetenz den Enkeln zuliebe.

Ich gehöre nicht zu den Eltern, die für die Bekassine spenden. Mit 50plus fühle ich mich selbst als eine bedrohte Art. Die Kulturtechniken, mit denen meine Generation groß geworden ist und ihre Kinder erzogen hat, sind löchrig geworden. Wie baut man sich ein Nest im Netz? Diese Frage stellte sich damals nicht. Aber sie wird sich stellen, wenn die Enkel kommen. Dann trifft junges auf altes Netzgemüse. Into the wild

Netzkompetenz den Enkeln zuliebe

Netzgemüse ist der Titel des Buches von Tanja und Johnny Haeusler über ”Aufzucht und Pflege der Generation Internet”. Ich finde, dieser Begriff passt nicht nur zu den Kindern, die heute ganz selbstverständlich mit Computern, Mobiltelefon und den Möglichkeiten des Internets groß werden; Netzgemüse könnten auch Angehörige einer Generation heißen, die von den neuen Lebenswelten im Web überrumpelt wurden und ihr noch hinterherhinken. Diese Generation wird mit Enkeln zu tun haben, denen man nicht nur mit Matsch und Quatsch, Wachsmalkreide und frohen Bastelstunden beikommen kann. Sind wir ausreichend dafür gerüstet? Weiterlesen

Twitter? Facebook? Ü50? – Egal! Das Zauberwort im Netz heißt: Ausprobieren.

Es ist doch verrückt: Ich war kein Totalverweigerer. Ich hatte als ü50er bloß keine Ahnung vom Social Web und deshalb nichts vermisst. Bis zu dem Tag, an dem ich mich mit Entdeckerlust anstecken ließ und unversehens vor einem frisch gebackenen Twitteraccount saß. Heute bin ich mit Begeisterung im Netz unterwegs. Und rate ich den Zweiflern und Zauderern meiner Generation: Probiert es wenigstens aus. Für einen Einstieg ins Netz ist es nicht zu spät.

Vernetzung. Foto: Ilse Mohr

Einmal die volle Dröhnung Social Media bitte.
Der 23. März 2012 hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Ulrike Langer hat uns trotz Jetlag nach dem Flug von Seattle nach Düsseldorf bei einem Einsteigerseminar des DJV NRW die volle Dröhnung Social Media verpasst. Und dafür gesorgt, dass wir wenigstens mit einem Twitteraccount wieder nach Hause gingen. Danke dafür.

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Silversurfer brauchen Erklärbären. Keine blöden Muddawitze.

Ich finde es unfair, wenn alteingesessene Internetbewohner sich über unbeholfene Schritte von älteren Menschen im Netz belustigen, die eigenen Eltern nicht ausgenommen. Euren Hintern durften wir aber damals abwischen und später bei den Hausaufgaben helfen. Herrje, heute brauchen Silversurfer halt ihre Kinder und Enkel als Erklärbären. Ich finde daran nichts verkehrt.

Notebook Crash

Natürlich haben ältere Menschen Nachholbedarf und mitunter banale Fragen. Ich ärgere mich, wenn deswegen hinterrücks seufzend die Augen verdreht werden, und keile dann gern mal zurück, weil sich für mich der Begriff Generationenvertrag nicht auf die Rentenstruktur beschränkt. Oder erst auf den Tag, an dem wir die fest verschweißten Plastikverpackungen für Zubehör mit unseren zittrigen Händen nicht mehr aufkriegen.

Quelle: https://twitter.com/IlseMohr/status/365399291365298177

Quelle: https://twitter.com/IlseMohr/status/369182487806607360

Quelle: https://twitter.com/IlseMohr/status/308905851673014272

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Klout mag mich. Aber ich mag Klout nicht.

Natürlich probiere ich alles Mögliche im Netz aus und ergo auch das Werkzeug zur Reputationsmessung Klout. Inzwischen ist mir angst und bange. Mein Index hat Menschen ein- oder überholt, deren tatsächlicher Onlinekompetenz ich nicht das Wasser reichen kann. Unterschiedslos zählt Vernetzungsgeplapper ebenso wie qualifizierter fachlicher Austausch. Der Mensch dahinter bleibt letztlich eine Nullnummer. Das hat so viel Charme wie eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.

Klout 12.06.2013

Es ist durchaus interessant zu beobachten, wie zunehmende Aktivität im Netz sich in einem steigenden Klout Score niederschlägt. In stilleren Phasen sank der Index. Natürlich. Die Zeit und die Energie, die ich in dieses neue Blog gesteckt habe, zählte nicht. Ich habe erst gestern entdeckt, dass man auch eigene Internetseiten den „tagged pages“ hinzufügen kann. Ich bin bloß neugierig, was passiert, aber das Ergebnis ist mir egal.

„Klout zeigt nur einen Bruchteil dessen an, was den Menschen im Kern ausmacht – auch in puncto Karriere, Qualifizierung, Fachkenntnisse und Menschlichkeit“, schreibt Mike Schnoor.

Der Klout Score misst Interaktion zwischen Sendern und Empfängern in sozialen Netzwerken und Online-Profilen. Er rechnet aus, ob mir überhaupt jemand zuhört und antwortet. Für Einsteiger immerhin ein Anhaltspunkt, den Klout so erklärt:

Posting a thousand times and getting zero responses is not as influential as posting once and getting a thousand responses. It isn’t about how much someone talks, but about how many people listen and respond.

Die Zahl erfasst freilich nicht die Qualität der Resonanz und die Bereicherung durch den persönlichen Austausch, das Vergnügen am Dialog und die Güte der transportierten Inhalte, das Liebenswerte einer Persönlichkeit und ihre fachliche Exzellenz. Auch im virtuellen Raum zählt für mich der Mensch, nicht die Zahl.

 Over and out.

Quelle: https://twitter.com/jeffjarvis/status/323110472192770048

Links:

Mike Schnoor: Lieber Finger weg von diesem Indexwert!

Christian Buggisch: Klout? Nein Danke! 5 Gründe für einen Ausstieg

Dr. Kerstin Hoffmann: Es ist doch nur eine einzelne Zahl!