Tablet statt PC, Technikhilfe statt Muddawitze, Vernetzung statt Entfremdung. Die Daten der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie zeigen, womit älteren Menschen eine Brücke über den digitalen Graben gebaut werden kann. Jeder jüngere Onliner könnte dazu als Netzpate beitragen.
Binnen Jahresfrist sind mehr als eine Million Menschen ab 50 Jahren in Deutschland von Offlinern zu Onlinern geworden. Der digitale Graben zwischen den Generationen hat sich damit erneut ein bisschen verschmälert. Doch in der Art der Internetnutzung bleibt die Kluft zwischen Jung und Alt enorm. Den älteren Nutzern fehlt es an Netzkompetenz. Sie beschränken sich überwiegend auf wenige bekannte Anwendungen.
Netzpatenschaften auf die Digitale Agenda
Die Digitale Agenda der Bundesregierung ist in diesem Punkt dürftig. „Wir prüfen, wie die digitale Medienkompetenz von älteren Menschen gezielt gesteigert und ihr Vertrauen in die digitale Entwicklung gestärkt werden kann.“ Das kann dauern. Ein Modellprojekt für ein Freiwilliges Soziales Jahr-Digital reicht nicht. Es geht schneller, wenn jeder jüngere Onliner als Netzpate die Verantwortung für einen älteren Menschen in seinem Umfeld übernimmt. Quasi als Erweiterung des Generationenvertrags.
Netzpaten könnten auf privater Ebene älteren Menschen das Potenzial des Internets vermitteln: als erweiterten Lebensraum und Infrastruktur für nützliche Dienstleistungen. Vernetzung und digitale Problemlösungen etwa bei Gesundheitsproblemen können in höherem Alter die Selbstständigkeit länger erhalten und die Lebensqualität bei Immobilität steigern. Das klappt jedoch nur, wenn der Umgang mit diesen Möglichkeiten bekannt ist und frühzeitig erlernt wurde. Wenn man versteht, was Kinder und Enkel einem zurufen: „Ach, Oma. Dafür gibt es doch eine App.“

Immer mehr ältere Menschen steigen vom PC auf Laptops und Tablets um.