Verrückt. Ich darf auf der re:publica 2015 über Silvernerds und Familie 2.0 reden

Wo bitte geht es zum digitalen Graben? Er ist weg. Mein Kind (1 von gefühlt 3) Carline Mohr und ich haben ihn zugeschüttet. Wie wir das geschafft haben, erzählen wir Euch bei der re:publica 2015 in Berlin. Unser Sessionvorschlag über Silvernerds und Familie 2.0 wurde ins Programm aufgenommen. Kommt Ihr?

Session von Ilse und Carline Mohr auf der re:publica 2015 über Silvernerds und Familie 2.0

Session von Ilse und Carline Mohr auf der re:publica 2015 über Silvernerds und Familie 2.0

 

Wenn wir nicht einmal Familie 2.0 ans Laufen kriegen, dann wird das doch nichts mit der Digitalisierung in Deutschland. Auf beiden Seiten des digitalen Grabens braucht es Bewegung, damit aus schüchternen Silversurfern experimentierfreudige Silvernerds werden, die das Internet als erweiterten digitalen Lebensraum entdecken. Wie das geht? Wir bringen Euch jede Menge Tipps mit. Zur Einstimmung: meine Ideen, wie man die neuen Medien in die alten Menschen bringt. Weiterlesen

Internetz. Mein Jugendzentrum für Senioren.

Ausgerechnet Twitter. Im Nachhinein betrachtet war dieses Netzwerk für den Späteinstieg eine gute Wahl. Nirgendwo habe ich mehr gelernt, mehr Kontakte geknüpft und mehr über Vernetzung erfahren. Genau drei Jahre ist das heute her. In dieser Zeit ist das Internetz mein Jugendzentrum für Senioren* geworden. Mein Ratschlag an die Skeptiker meiner Generation: Einfach machen!

Jugendzentrum für Senioren in München*. Foto: Michael Praetorius

Jugendzentrum für Senioren in München* Foto: Michael Praetorius

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Staunend zwischen Flirtlounge und Dessousreklame. Ein Besuch im Netzwerk Seniorbook.

Glaubt bloß nicht, dass ein soziales Netzwerk mit dem Namen seniorbook altbacken und betulich ist. Natürlich kann man dort neue Freunde zum Wandern finden, sich über Diabetes austauschen und die Fotowand mit stimmungsvollen Naturaufnahmen bestücken. Doch den Kick zwischen Reklame für Reizwäsche und Zahnersatz liefern Themen rund um Liebe und Partnerschaft. Es gibt auch eine Flirtlounge oder Einladungen zu Nutzertreffen im Swingerclub. Seniorbook ist auch ein bisschen „wie die Bier, die so schön hat geprickelt in mein Bauchnabel.“

Liebesschlösser Köln

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Wo bitte geht es zu den Senioren?

Soll die Netzsschickeria doch Ello testen. Ich bin „Damals benutzten wir noch Tippex Jahre alt“ und habe mir seniorbook angeschaut, das mir verspricht, „viele neue Menschen im besten Alter – 50plus – kennenzulernen. Zum Chatten oder für gemeinsame Aktivitäten“. Seit September 2012 ist dieses neue Netzwerk online. Die Begrüßung nach der Anmeldung ist buchstäblich spitzenmäßig: Vor meinen Augen bannert Werbung für schwarze Spitzentangas, Mieder und Büstenhalter. Wo war ich noch mal?

Mister Nobody: hi Ilse schreiben wir?

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Ach, Oma. Dafür gibt es doch eine App. Was die neue ARD/ZDF-Onlinestudie uns lehrt.

Tablet statt PC, Technikhilfe statt Muddawitze, Vernetzung statt Entfremdung. Die Daten der aktuellen ARD/ZDF-Onlinestudie zeigen, womit älteren Menschen eine Brücke über den digitalen Graben gebaut werden kann. Jeder jüngere Onliner könnte dazu als Netzpate beitragen.

Binnen Jahresfrist sind mehr als eine Million Menschen ab 50 Jahren in Deutschland von Offlinern zu Onlinern geworden. Der digitale Graben zwischen den Generationen hat sich damit erneut ein bisschen verschmälert. Doch in der Art der Internetnutzung bleibt die Kluft zwischen Jung und Alt enorm. Den älteren Nutzern fehlt es an Netzkompetenz. Sie beschränken sich überwiegend auf wenige bekannte Anwendungen.

Netzpatenschaften auf die Digitale Agenda

Die Digitale Agenda der Bundesregierung ist in diesem Punkt dürftig. „Wir prüfen, wie die digitale Medienkompetenz von älteren Menschen gezielt gesteigert und ihr Vertrauen in die digitale Entwicklung gestärkt werden kann.“ Das kann dauern. Ein Modellprojekt für ein Freiwilliges Soziales Jahr-Digital reicht nicht. Es geht schneller, wenn jeder jüngere Onliner als Netzpate die Verantwortung für einen älteren Menschen in seinem Umfeld übernimmt. Quasi als Erweiterung des Generationenvertrags.

Netzpaten könnten auf privater Ebene älteren Menschen das Potenzial des Internets vermitteln: als erweiterten Lebensraum und Infrastruktur für nützliche Dienstleistungen. Vernetzung und digitale Problemlösungen etwa bei Gesundheitsproblemen können in höherem Alter die Selbstständigkeit länger erhalten und die Lebensqualität bei Immobilität steigern. Das klappt jedoch nur, wenn der Umgang mit diesen Möglichkeiten bekannt ist und frühzeitig erlernt wurde. Wenn man versteht, was Kinder und Enkel einem zurufen: „Ach, Oma. Dafür gibt es doch eine App.“

Immer mehr ältere Menschen steigen vom PC auf Laptops und Tablets um.

Immer mehr ältere Menschen steigen vom PC auf Laptops und Tablets um.

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