Ich habe mich schon oft gewundert, warum das Konfetti-Foto aus meinem Blog so oft angeklickt wurde. Fast tausend Mal binnen Jahresfrist. Die Bildersuche von Google im Chrome-Browser hat mir offenbart: Es sticht aus der Masse gleich auf der ersten Seite klar heraus. Und es ist vielfach geklaut worden. Ich habe jetzt richtig Bock auf böse Briefe. Pff. Konfetti. Könnte man achselzuckend sagen. Aber mein (!) Foto ist als Vorschaubild in mehreren regionalen Veranstaltungskalendern und auf Facebook-Eventseiten gelandet, sogar ein Verkehrsbetrieb hat sich das Bild für einen Terminhinweis geschnappt. Die Google-Bildersuche verweist zwar auf die Quelle hier im Blog. Aber ich bin nicht gefragt worden.
Pfff. Konfetti. Ich bin nicht geizig. Ich habe gerade für den Nachrichtengiftschrank des abgemahnten Bloggers Udo Stiehl Bildmaterial produziert und verschenkt. Mich stört die Wurstigkeit. Die dreiste Selbstbedienungsmentalität der Websitebetreiber und Facebook-Administratoren, die mir nicht weismachen können, dass sie keine Ahnung vom Urheberrecht haben.
Kerstin Hoffmann hat kürzlich in einem Tweet sehr fein differenziert:
Der Unterschied zwischen Kostenlos-Kultur und Gratismentalität in einem Satz? ICH entscheide, was ich verschenke, nicht du forderst es ein. — Kerstin Hoffmann (@PR_Doktor) 25. Februar 2014
Pfff. Konfetti. Ich weiß noch genau, wie ich damals meinen Hausstand auf den Kopf gestelt habe, um etwas Nettes für die Bebilderung meines Blogbeitrags zu finden. Und eine ganze Serie von Aufnahmen geschossen habe, um ein ansprechendes BiId zu produzieren. Aber was schert das die Bilderklauer. Endlich mal ein schönes Konfetti-Foto.
Pfff. Konfetti. Ich habe eigentlich keine Lust auf Anwalt, Abmahnung und Papierkram, aber ich habe Bock auf böse Briefe. Nur weiß ich noch nicht, ob ich sie mit Forderungen verbinden soll.
Was würdet Ihr tun?
Link:
Mit eigenen Bildern aus der Fotofalle.
Mir fiel auf, dass Du keinerlei Hinweis in den Blogbeiträgen zum Bildmaterial gibst. Das könnte vielleicht auch helfen… So denkt der eine oder die andere vielleicht, das Bild ist genauso irgendwo „entliehen“. Ich bin sehr gespannt auf die Rückmeldungen auf Deine Anschreiben!
Ich schätze mal, dass der eine oder andere gar nicht so weit kommt, sondern schon in der Bildersuche hängenbleibt.
Warum sollte man auch einen Hinweis geben. Das Urheberrecht gilt immer auch ohne Hinweis
Hallo Frau Mohr,
Rechnung schreiben mit ein, zwei kurzen, leicht verständlichen Sätzen wofür. Und die böse-Briefe-schreiben-und-abschicken-Laune nutzen ehe evtl. die Gutmütigkeit siegt.
So einen Bildanklick-Run hatte ich auch mal, allerdings nie verstanden warum: denn erstens lag Kopierschutz drüber (ja, kein bisschen barrierefrei) und zweitens war es stark komprimiert. Immerhin nie irgendwo entdeckt.
Mittlerweile setze ich fast überall mein Kürzel drunter, vielleicht wirkt es abschreckend?
Grüße
Silke Bicker
Die schlechte Laune verfliegt so schnell nicht. Ich habe für die ersten vier Schreiben mit Rückschein (eins davon in die Schweiz) vorhin bei der Post 23,60 Euro ausgegeben.
Rechnung schreiben. Hätte ich jetzt auch vorgeschlagen. Dieser Bilderklau geht mir auch ganz gewaltig auf den Keks, und zwar so sehr, dass ich mittlerweile alle Fotos von mir mit Copyright-Zeichen und Namen versehe. Das schützt zwar auch nicht zwingend vor Klau, schreckt aber offenbar ein bisschen ab, sie woanders zu posten.
Berichtest Du dann über die Reaktionen?
Klar, ich werde berichten.
“ (…) die mir nicht weismachen können, dass sie keine Ahnung vom Urheberrecht haben.“
Ich will niemanden in Schutz nehmen, aber ich kenne eine Reihe gestandener Journalisten etc., die keine Ahnung vom Urheberrecht haben.
Warum sollte es bei Social-Media-Community-News-Twitter-Facebook-Web-Managern anders sein?
Ansonsten halte es wie Bettina: Rechnung schreiben (doppeltes Honorar), dann Abmahnung – DJV gewährt in der Regel Rechtsschutz.
http://wirtschaft-verstehen.de/mit-einer-urheberrechtsverletzung-ins-neue-jahr/
Danke für den Hinweis. Da es genügend Deliquenten gibt, kann ich verschiedene Möglichkeiten ausprobieren. Sehr schön fand ich die Anregung von Astrid Christofori @A_Christofori, den Spieß umzudrehen und die Leute zu fragen: „Was bietet Ihr mir, dass ich mich nicht mehr ärgern muss?“ Drei solcher Briefe habe ich gerade geschrieben und bin gespannt, was passiert. Außerdem eine Rechnung.