Klout mag mich. Aber ich mag Klout nicht.

Natürlich probiere ich alles Mögliche im Netz aus und ergo auch das Werkzeug zur Reputationsmessung Klout. Inzwischen ist mir angst und bange. Mein Index hat Menschen ein- oder überholt, deren tatsächlicher Onlinekompetenz ich nicht das Wasser reichen kann. Unterschiedslos zählt Vernetzungsgeplapper ebenso wie qualifizierter fachlicher Austausch. Der Mensch dahinter bleibt letztlich eine Nullnummer. Das hat so viel Charme wie eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer.

Klout 12.06.2013

Es ist durchaus interessant zu beobachten, wie zunehmende Aktivität im Netz sich in einem steigenden Klout Score niederschlägt. In stilleren Phasen sank der Index. Natürlich. Die Zeit und die Energie, die ich in dieses neue Blog gesteckt habe, zählte nicht. Ich habe erst gestern entdeckt, dass man auch eigene Internetseiten den „tagged pages“ hinzufügen kann. Ich bin bloß neugierig, was passiert, aber das Ergebnis ist mir egal.

„Klout zeigt nur einen Bruchteil dessen an, was den Menschen im Kern ausmacht – auch in puncto Karriere, Qualifizierung, Fachkenntnisse und Menschlichkeit“, schreibt Mike Schnoor.

Der Klout Score misst Interaktion zwischen Sendern und Empfängern in sozialen Netzwerken und Online-Profilen. Er rechnet aus, ob mir überhaupt jemand zuhört und antwortet. Für Einsteiger immerhin ein Anhaltspunkt, den Klout so erklärt:

Posting a thousand times and getting zero responses is not as influential as posting once and getting a thousand responses. It isn’t about how much someone talks, but about how many people listen and respond.

Die Zahl erfasst freilich nicht die Qualität der Resonanz und die Bereicherung durch den persönlichen Austausch, das Vergnügen am Dialog und die Güte der transportierten Inhalte, das Liebenswerte einer Persönlichkeit und ihre fachliche Exzellenz. Auch im virtuellen Raum zählt für mich der Mensch, nicht die Zahl.

 Over and out.

Quelle: https://twitter.com/jeffjarvis/status/323110472192770048

Links:

Mike Schnoor: Lieber Finger weg von diesem Indexwert!

Christian Buggisch: Klout? Nein Danke! 5 Gründe für einen Ausstieg

Dr. Kerstin Hoffmann: Es ist doch nur eine einzelne Zahl!

Täglich eine Prise Wortwitz und Sprachkompetenz bei Twitter

Twitter fördert sehr wohl die Sprachkompetenz, allen Unkenrufen zum Trotz. Zumindest in meiner Timeline. Dummdeutsch und Werbequatsch wird hier gnadenlos aufs Korn genommen, und auf die Rechtschreibung achten Oberlehrer und Profis. Neuschöpfungen erweitern den Wortschatz, und Sprachspielereien fördern die Kreativität. Täglich eine Prise. Danke dafür.

Gute Worte benötigen eine gute Feder

Aquarell: Jochen Klug

Die aufmerksame Sprachkritik schärft das Bewusstsein für Fettnäpfchen, Wortwitz gibt neue Impulse, und Rechtschreibfehler sind vielen Schreibern so peinlich, dass sie einem Tippfehler oft gleich einen Korrekturtweet mit dem fehlenden Buchstaben oder dem richtigen Wort hinterherschicken. Los gehts:

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Das Netzgemüse braucht auch internetfähige Omas.

Ich bin kein Elternmensch mehr, der „Netzgemüse“ großziehen muss. Meine Tochter entschwand nach einer weitgehend analogen Kindheit ins Internet, als sie schon erwachsen war. Erst spät habe ich damit begonnen, sie dort zu besuchen. Aber immerhin. Die Lektüre des Buches „Netzgemüse“ von Tanja und Johnny Haeusler hat mich darin bestärkt, dass diese Entscheidung richtig war. Dann kann ich dereinst wenigstens als Netzgemüseoma Karriere machen.

„Denn wenn wir akzeptieren, dass das Leben unserer Kinder in weiten Teilen von diesem zukunftsträchtigen Medium bestimmt sein wird, sollten wir uns einmischen, interessieren und es vor allem mitgestalten.“

Netzgemuese

Das Buch über „Aufzucht und Pflege der Generation Internet“ wendet sich an Eltern einer Generation, die noch ohne Computer, Mobiltelefone und Internet groß geworden ist und nun Kinder zu erziehen hat, die heute ganz selbstverständlich in einer Welt mit Computern, Mobiltelefonen und Internet aufwachsen. Doch auch für Menschen ohne diese Nachwuchssorgen sind die Informationen und Denkanstöße eine großartige Einführung in die digitale Wirklichkeit.

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