Ratlos zwischen randalierenden Webwörtern und Rechthaberei

Ich finde es schwierig, mich im Sprachgebrauch des Web 2.0 zurechtzufinden. Es gibt Grabenkämpfe um das oder der Blog, entrüstete Aufschreie über den Begriff Netzgemeinde, und wehe, es wird getweetet statt getwittert. Ratlos lassen mich in Diskussionen und Kommentaren darüber vor allem Rechthaberei und Häme zurück.

anno dazumal

Quelle: https://twitter.com/sixtus/status/300023225285476355 Weiterlesen

Hände hoch! Oder die Timeline knallt. Tatort-Frust im Social TV.

Ich habe mich ehrlich bemüht, bei diesem Social TV mal mitzumachen. Der Hype um den ersten Tatort mit Til Schweiger bot sich dafür geradezu an. Was für ein Stress! Den nächsten Krimi schaue ich mir allein an. Allenfalls das Bügelbrett darf mitspielen.

Hände hoch! Polizei

Ich war neugierig und guten Willens. Fernseher an. Notebook auf den Schoß. Twitter auf und noch ein Liveticker auf welt.de. Schon vor der Sendung schwoll die Zahl der Tweets zum Hashtag #tatort an und war nicht mehr zu bewältigen.

Lesen oder fernsehgucken?

Ich entschied mich zunächst für Infos aus erster Hand. Also den Film. Und schielte auf die Timeline. Zack. Schon wieder haufenweise Tweets. Hätte ich sie durchgescrollt, wäre mir die angekündigte Ballerei durch die Lappen gegangen.

Quelle: https://twitter.com/IlseMohr/status/310833389785714688

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Vom Silversurfer zum Silvernerd. Es ist furchtbar, aber es geht.

Silversurfer empfand ich als Begriff für in Ehren ergraute Anfänger im Netz anfangs als eine durchaus charmante Bezeichnung. Bis ich gemerkt habe, dass ü50er damit unterschwellig als Internetidioten belächelt werden. Pah! Jetzt kommen die Silvernerds!

iPhone-Video-Seminar

 Hallo, ihr Internetpeople. Ihr bekommt Gesellschaft.

Unter dem Begriff Silversurfer tummeln sich Internetnutzer ab der Generation 50plus. Besondere Merkmale: Die Haarfarbe geht ungefärbt in Silbergrau über, die Schritte im Internet sind von misstrauisscher Vorsicht und technischer Überforderung geprägt. Die Lieblingsaktivitäten: Suchmaschinen nutzen, E-Mails senden und empfangen, zielgerichtet Angebote und Informationen suchen.

Ein Blick über den digitalen Graben

Im Frühjahr 2012 saß ich dann staunend vor meinem frisch gebackenen Twitteraccount, folgte den Links einer aufgekratzten Timeline und landete unversehens mit heißen Ohren in den Livestreams von der re:publica in Berlin – jener einzigartigen Konferenz der digitalen Gesellschaft, wo Nerds und Blogger, Social Media Freaks und Netzaktivisten, Manager und Wissenschaftler, Designer und Unternehmer zum Austausch zusammenkommen.

Die glauben bloß, dass sie das Internet nutzen.

Bei seiner Überraschungsrede machte sich Mister Internet Sascha Lobo nicht nur löbliche Sorgen um die „Nichtinternetnutzer“: „Wir müssen uns überlegen, wie man diesen digitalen Graben zuschütten kann.“ Lobo belustigte sich auch über jene, die bloß glauben, dass sie das Internet nutzen. „Regelmäßig nutzen heißt: einmal im Monat anhaben“, feixte Lobo. Und wofür? „KRS.  – Konto. Reise buchen. Spiegel Online.“

Ich fühlte mich ertappt. Zu Recht.

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